Berberpferde
Das Berberpferd hat es uns schon lange angetan. Die Rasse vereint alles in sich, was wir uns als Reiter wünschen: Im Wesen sensibel und doch nervenstark, menschenbezogen und trotzdem eigenständig, leistungsbereit, lernfreudig und zäh. Ein nicht zu grosses Pferd, mit elastischen Gängen, oft schwebenden Tritten im Trab, einer guten Versammlungsfähigkeit und ausserordentlich leicht am Bein und an der Hand. Begabt für Dressur und trotzdem trittsicher und zuverlässig im Gelände.
Das Berberpferd gilt als älteste Kulturpferderasse der Geschichte und hat seinen Ursprung in Nordafrika. Seine Geschichte ist wechselvoll und eng an die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung des Mittelmeerraums geknüpft. Immer wieder kamen Berberpferde – als Kriegspferde, Tributzahlungen oder Geschenke – nach Europa. Dort galten sie als Kostbarkeiten und wurden an Königshöfen als Kriegspferde, später als Kriegskunstpferde und Prestigeobjekte gehalten. Sie dienten der Veredlung der einheimischen Rassen und noch heute fliesst ihr Blut sichtbar in den Barockpferderassen der iberischen Halbinsel, aber auch im Lippizaner, dem Kladruber und dem Paso Peruano.
Reine Berber sind heute selten, solche von guter Qualität kostbare Raritäten. Weltweit gibt es noch ca. 500 000 Araber Berber aber nur noch wenige Tausend Berber, davon einige hundert in Europa. Der Erhalt der Rasse ist gefährdet und es wird Anstrengungen nördlich und südlich von Gibraltar brauchen, um die älteste Kulturpferderasse vor dem Aussterben zu bewahren. Wir möchten mit unserer Zucht dazu beitragen, dass diese ausserordentlichen Pferderasse als Kulturgut erhalten bleibt und weiterhin den Menschen erfreut und begleitet.
Gestüt
Vom Kauf des ersten Berbers bis zum Aufbau unseres Gestüts sind ein paar Jahre ins Land gegangen. Wir mussten uns dafür nicht nur definitiv von der Viehzucht verabschieden, sondern uns auch in Zuchtfragen weiterbilden, den Umgang mit Hengsten lernen und in Fach Geburtshilfe einiges dazulernen.
Wir sind mit einer Herde guter und erfahrener Zuchtstuten gestartet, darunter sechs Töchter des legendären Naroui und eine Tochter des Rohil aus dem algerischen Nationalgestüt. Inzwischen sind auch Stuten aus eigener Nachzucht im Einsatz.
Bei den Hengsten stehen uns neben dem Chamelsohn Nihili aus Tiaret und Zahav Al Mansour auch Samen von zwei Hengsten aus unserer Nachzucht zur Verfügung. Gerne bedecken wir auch mit Hengsten aus anderen Gestüten.